Deutsche BeOS FAQ
Letzter Stand: 2004-11-14
1 Allgemeines (aktualisiert 2004-09-04)
1.1 Was ist BeOS? (aktualisiert 2004-09-04)
1.2 Was ist die Personal Edition (aka FreeBe)? (aktualisiert 2004-09-05)
1.3 Gibt es Updates für BeOS?
1.4 Wie kann BeOS gebootet werden?
1.5 Gibt es BeOS auch auf Deutsch?
2 Hardware (aktualisiert 2004-09-04)
2.1 Kompatibilität (aktualisiert 2004-09-11)
2.2 Laufwerke (aktualisiert 2004-09-05)
2.3 Grafikkarten (aktualisiert 2004-09-04)
2.4 Maus
2.5 Tastatur
2.6 Soundkarten (aktualisiert 2004-09-04)
2.7 Drucker
2.8 Scanner
2.9 CD-Brenner (aktualisiert 2004-09-04)
3 Internet (aktualisiert 2004-09-04)
3.1 Einwahl (aktualisiert 2004-09-04)
3.2 E-Mail (aktualisiert 2004-09-04)
3.3 Web-Browser (aktualisiert 2004-09-04)
3.4 Downloads
3.5 Newsreader
4 Netzwerke (aktualisiert 2004-09-04)
5 Software (aktualisiert 2004-09-04)
5.1 Installation (aktualisiert 2004-09-11)
5.2 Kompatibilität (aktualisiert 2004-09-07)
5.3 Bedienung
5.4 Sicherheit
5.5 Entwicklung (aktualisiert 2004-09-11)
6 Multimedia (aktualisiert 2004-09-04)
6.1 Video (aktualisiert 2004-09-04)
6.2 Sound (aktualisiert 2004-09-05)
6.3 OpenGL (aktualisiert 2004-09-05)
7 Sonstige Quellen (aktualisiert 2004-09-04)
7.1 Neuigkeiten und Tips
7.2 Web-Foren
7.3 Usenet-Newsgroups
7.4 Links
7.5 Literatur (aktualisiert 2004-11-14)
Credits
1 Allgemeines
Diese FAQ (Frequently Asked Questions = häufig gestellte Fragen) bezieht sich hauptsächlich auf die BeOS-Version für Pentium-kompatible Systeme, wird in einigen Bereichen aber auch auf die PowerPC-Version zutreffen.
1.1 Was ist BeOS?
BeOS ist ein eigenständiges Betriebssystem (d.h. im Gegensatz zu einigen Gerüchten nicht auf UNIX basierend), das von der Firma Be Inc. ursprünglich für einen speziellen Dual-PowerPC-Rechner namens BeBox entwickelt, später auf PowerMacs und schließlich auf Pentium-kompatible PCs portiert wurde.
Eine sehr gute Einführung in BeOS und seine Besonderheiten gibt es bei MayBe, das auch gleich einen Vorgeschmack auf das GUI von BeOS bietet.
Leider wird BeOS von Be Inc. nicht mehr weiterentwickelt, weil das gesamte "geistige Eigentum" ("intellectual property") an Palm verkauft wurde, die aber damit wahrscheinlich nichts sinnvolles machen werden, da sie nur an den Programmierern von Be interessiert waren.
Dennoch gibt es Versuche BeOS weiterzuentwickeln bzw. nachzuprogrammieren. Eine Übersicht der Projekte bietet BeUnited. Am vielversprechensten sind wahrscheinlich Zeta der Firma yellowTab und Haiku (ehemals OpenBeOS).
1.2 Was ist die Personal Edition (aka FreeBe)?
Beginnend mit Revison 5 von BeOS gibt es für private Nutzung eine geringfügig abgespeckte Personal Edition (PE) zum freien Download [BeZip]. Die PE gibt es allerdings ausschließlich für Pentium-PCs und nicht für PowerPC-Rechner. Die PE gibt es als InstallShield-EXE für Windows oder als tar.gz-Archiv für Linux [BeZip], das man mit den entsprechenden Tools zum Entpacken des Archivs und Erstellen der Bootdiskette z.B. auch unter DOS verwenden könnte.
1.2.1 Wie unterscheiden sich Personal und Professional Edition?
Die Professional Edition hat gegenüber der PE folgende Vorteile:
- Auslieferung auf einer bootbaren CD-ROM.
- Versionen für x86 und PowerPC auf der CD-ROM enthalten.
- Spezialausgabe von Partition Magic enthalten, um notfalls vor der Installation durch Verkleinern einer Windows-Partition auf der Platte Platz zu schaffen.
- Gedrucktes Handbuch.
- RealPlayer G2 ist enthalten.
- Zusätzliche Multimedia-Codecs (z.B. Indeo 5, MP3).
- Durch Upgrade auf R5.0.2 NetPositive mit 128-Bit SSL.
- Nur bei der Distribution von Gobe: eine vorlizensierte Version der BinkJet Druckertreiber.
1.2.2 Was muß bei der Personal Edition beachtet werden?
- Es kann auf manchen Rechnern zu Problemen führen, wenn die PE nicht auf der ersten primären Partition installiert ist, also wenn möglich auf Laufwerk C: installieren.
- Da das NTFS5 von Windows XP vom BeOS-Bootloader leider nicht mehr erkannt wird, kann die PE von einer solchen Partition selbst über die Bootdiskette nicht gestartet werden.
Das NTFS4 von Windows NT und Windows 2000 sollte allerdings keine Probleme bereiten, wenn das Laufwerk nicht komprimiert ist. Allerdings ist bei diesen Systemen das Starten per Bootdiskette obligatorisch.
- Am besten mit der Bootdiskette booten und nicht aus Windows heraus, da einige Windows-Treiber die Hardware beim Herunterfahren in einem uninitialisierten Zustand zurücklassen, in dem sie von BeOS nicht mehr erkannt werden kann. Einige der Fehler, die durch das booten aus Windows verursacht werden können, sind:
- Die Meldung: "Requested Kernel Load Address Too Low/High"
- Allgemeines "Hängenbleiben" beim Booten.
- Der Mauszeiger wird nicht korrekt dargestellt.
- Erweiterungskarten werden nicht korrekt erkannt.
- Die Fehlermeldung "Too many disk errors" deutet auf eine defekte oder nicht korrekte Bootdiskette hin. Falls mit einer neuen Diskette das gleiche Problem auftritt, sollte man das Image mit fdimage.exe auf die Diskette schreiben, da das Tool von Be nicht mit allen Diskettenlaufwerken einwandfrei arbeitet.
- Leider wurde in der PE eine Datei vergessen, wodurch es beim Abspielen von MIDI-Dateien zu einer Fehlermeldung kommt und einige Programme (z.B. Descent) nicht laufen. Dies läßt sich beheben, indem man folgendes Kommando im Terminal ausführt:
ln -s /boot/beos/etc/synth/Patches.hsb /boot/beos/etc/synth/big_synth.sy
- Wer noch freien Plattenplatz hat, sollte sich am besten die Personal Edition mittels Installer auf eine eigene Partition [DeBUG] kopieren. Dadurch kann man auch die 500MB-Limitierung der PE-Partitionsdatei überwinden.
- Man kann sich mit der image.be Datei sogar eine (bootbare) Installations-CD [DeBUG] brennen (siehe auch BootableBeCD und BeOS Installation CD Guide).
- Wer die PE unbedingt von Windows Me aus starten will, muß dazu erst den
DOS-Modus in WinMe aktivieren.
- Die Entwicklungsumgebung BeIDE ist nicht in der PE enthalten, kann aber als
DevTools
[BeZip]
separat heruntergeladen werden.
- Genauso wie die Pro kann die PE über SMP (Symmetric MultiProcessing) bis zu 8 CPUs ansteuern, vorausgesetzt BeOS wird nicht aus Windows heraus gestartet, das alle CPUs außer der ersten deaktiviert.
1.2.3 Kann die Personal Edition auf eine eigene Partition installiert werden?
Ja, das kann über den Installer unter Applications bewerkstelligt werden, siehe auch BeTips oder DeBUG.
Falls die komplette Festplatte von einer Windows-Partition belegt ist, kann man diese mit Partition Resizer, FIPS oder Ranish Partition Manager verkleinern, um für die BeOS-Partition Platz zu schaffen.
1.2.4 Was sind Developer und Max Edition?
Einige Privatleute haben die ursprüngliche Personal Edition mit neuen Treibern und Applikationen erweitert, am bekanntesten sind dabei die Developer Editon und die Max Edition. Der einzige Vorteil dürfte wohl darin bestehen, daß es einfacher ist, diese Distributionen auf einigen problematischen Systemen (beispielsweise mit Athlon XP) zu installieren, da die nötigen Patches bereits vorgenommen wurden. Ansonsten sind die Distributionen allerdings als nicht ganz unproblematisch einzustufen.
Zum einen verletzen diese Distributionen die Lizenz der Personal Edition, da diese im Gegensatz zu den Lizenzvorschriften nicht unverändert weitergegeben wird.
Zum anderen ist es bei einigen der bereits durchgeführten Patches nur sinnvoll sie auszuführen, wenn man eine ganz bestimmte Hardware besitzt, da die Patches häufig einen existierenden Treiber nur auf die Unterstützung bestimmter Hardware abändern, was bei genereller Distribution mit bereits gepatchten Treibern die Anzahl der unterstützten Chipsätze im Vergleich zur Personal Edition verringert.
Man kann sich auch streiten, wie sinnvoll es ist, die Distributionen mit Software zu überladen, die viele Benutzer eventuell gar nicht benötigen, zumal man sich die gesamte Software ohnehin problemlos von BeBits oder BeZip herunterladen kann.
Zuletzt bleibt anzumerken, daß die Ersteller dieser Distributionen gar nicht die Möglichkeit haben, die von ihnen zusammengestellte Treiberkombination ausreichend zu testen, und ernstzunehmender Support für die Distributionen ist wohl auch äußerst fragwürdig. Offiziellen Support bekommt man zur Personal Edition zwar auch nicht mehr, aber es gibt immer noch einige BeOS-Benutzer, die gerne Hilfestellung leisten, was aber bei den sehr variablen modifizierten Distributionen nicht nur schwer zu bewerkstellingen ist, sondern meist aus sehr ungern gemacht wird.
Ich bitte um Verständnis, daß auch diese FAQ keinen Rat für inoffizielle Distributionen bieten kann und wird.
1.3 Gibt es Updates für BeOS?
Ja, die letzte offizielle Revision ist R5.0.3, wobei es unterschiedliche Updates für die Professional [BeZip] und die Personal Edition [BeZip] gibt.
- R5.0.3
- Neue libroot.so, die ein Sicherheitsloch im FTP stopft.
- R5.0.2 (nur Pro!)
- NetPositive mit 128-Bit SSL.
- R5.0.1
- Hauptsächlich neue Treiber (z.B. Voodoo 4) und
der OpenTracker.
1.4 Wie kann BeOS gebootet werden?
1.4.1 Bootdiskette
1.4.1.1 Vorteile der Bootdiskette
- Mit der Diskette können alle Ausprägungen von BeOS gebootet werden (PE, Pro, CD).
1.4.1.2 Nachteile der Bootdiskette
- Die Diskette bootet ziemlich langsam, was sich aber abkürzen läßt, wenn man beim Booten die Leer- oder Shift-Taste gedrückt hät und dann das eigentliche Bootmedium auswählt.
- Bootdisketten von älteren BeOS Revisionen können meist neuere BeOS Revisionen nicht booten.
1.4.1.3 Bootdiskette erstellen
Die Bootdiskette kann auf unterschiedlichen Systemen erstellt werden:
- BeOS
- Das Terminal öffnen und makebootfloppy eingeben.
- Windows
- Die PE und die Pro beinhalten Tools zum Erstellen einer Bootdiskette unter Windows.
Bei manchen Laufwerken funktionieren diese Werkzeuge nicht korrekt, dann sollte fdimage.exe verwendet werden. Ein Aufruf in der MS-DOS-Eingabeaufforderung sieht dann z.B. so aus:
fdimage floppy.img a:
- Linux
- Unter Linux (und wahrscheinlich auch bei den meisten anderen Unix-ähnlichen Systemen) kann die Bootdiskette mit folgendem Befehl erzeugt werden:
dd if=floppy.img of=/dev/fd0 bs=512 conv=sync; sync
1.4.2 Bootman
1.4.2.1 Vorteile von Bootman
- Ist in BeOS enthalten, d.h. man muß sich nicht extra nach einem Bootmanager suchen.
- Ist sehr einfach zu installieren.
- Ist klein und belegt deswegen nur den MBR.
- Kann die Mandelbrotmenge berechnen - einfach mal M drücken ;-)
1.4.2.2 Nachteile von Bootman
- Ist relativ primitiv.
- Kann wie die meisten anderen Bootmanager BeOS nur dann booten, wenn es auf einer eigenen BFS-Partition liegt.
- Kann keine Partitionen verstecken, d.h. zwei unterschiedliche Windowsinstallationen sehen sich gegenseitig.
- Kann Linux nur booten, wenn LILO auf der Linux-Bootpartition installiert ist.
1.4.2.3 Bootman installieren
Zur Installation von Bootman muß man unter BeOS nur das Terminal öffnen, bootman eingeben und der Benutzerführung folgen.
1.4.2.4 Bootman deinstallieren
Falls bei der Installation von Bootman eine Kopie das alten MBR angelegt wurde, läßt sich dieser auch über bootman einfach wiederherstellen.
Ansonsten kann man Bootman unter Windows/DOS mit dem Befehl FDISK /MBR entfernen.
1.4.3 Win9x Bootmenü
Mittels LoadBeOS.com kann man BeOS auch aus dem Win9x Bootmenü heraus starten. Das ist besonders interessant, wenn man die PE nicht auf eine eigene Partition installieren kann, aber nicht immer vorher Windows booten will, oder wenn vor BeOS irgendwelche DOS-Tools (z.B. für VESA 2.0) geladen werden müssen.
1.4.4 NT-Bootloader
Auch aus dem NT-Bootloader [DeBUG] läßt sich BeOS starten. Wer den einfachen Weg gehen will, benötigt dazu die addbeos.exe. Man kann aber auch BootPart verwenden.
1.4.5 LILO
BeOS kann auch von LILO [DeBUG] gebootet werden. Wer umgekehrt Linux mit Bootman starten will, sollte darauf achten, daß LILO dann nicht im MBR sondern auf der Bootpartition von Linux installiert ist, da Linux ohne LILO nicht gestartet werden kann und der MBR immer vom verwendeten Bootmanager überschrieben wird.
1.4.6 Sonstige Bootmanager
Im Prinzip sollte BeOS eigentlich mit jedem Bootmanager zusammenarbeiten, der in der Lage ist, eine bootbare Partition aufzurufen. Stellvertretend seien nur der Data Becker Bootmanager, der in einer neueren Version sogar die Partitionsdatei der PE booten kann, und XOSL, ein recht mächtiger Freeware-Bootmanager, erwähnt.
1.5 Gibt es BeOS auch auf Deutsch?
Es gibt keine offizielle deutsche Übersetzung von BeOS und es gibt auch keine vollständige inoffizielle Übersetzung. Es gibt aber zumindest Übersetzungen vom Benutzerhandbuch und dem OpenTracker.
Allerdings sind für BeOS einige Englischkenntnisse unbedingt nötig, da die meisten Applikationen nur auf Englisch erhältlich sind.
2 Hardware
2.1 Kompatibilität
2.1.1 ACHTUNG: Hardwareerkennung verbessern!
Unter einigen Umständen kann es dazu kommen, daß eigentlich unterstützte Hardware nicht richtig erkannt wird. Damit das nicht pasiert, sollte man folgende Punkte beachten:
- Am besten BeOS nicht von Windows aus starten, da Rückstände von Windows- oder DOS-Treibern die BeOS-Treiber behindern können.
Stattdessen sollte man eine Bootdiskette verwenden oder noch besser BeOS mit einem Bootmanager starten.
- Die Plug&Play-OS Einstellung im BIOS wird nur von Windows verwendet, nicht aber von BeOS. Ganz im Gegenteil, es ist sogar anzuraten PNP OS im BIOS zu deaktivieren (d.h. auf Not Installed bzw. No zu setzen), damit BeOS die Hardware korrekt erkennen kann.
- Bei Problemen mit der Peripherie sollte man versuchen das BIOS durch ein Update zu aktualisieren.
- In einigen schwierigen Fällen kann es helfen in den Bootoptionen den Safe-Mode zu aktivieren, DMA-Zugriffe abzuschalten (hilft bei einigen Kontrollern) oder auf BIOS-Aufrufe zu verzichten (nützt vor allem bei Problemen mit der Peripherie).
Dazu hält man die Leertaste während der BeOS-Bootanzeige gedrückt. Daraufhin erscheint ein Menü, in dem man die Optionen aktivieren und dann den Bootvorgang fortsetzen kann.
Wenn diese Optionen nicht nur zeitweilig benötigt werden, kann man diese
auch permanent setzen
[DeBUG].
Alternativ kann man die Optionen auch sehr komfortabel mit
PrimalToys
[BeZip] einstellen.
- Auf das Übertakten des Rechners sollte man verzichten, da BeOS auf einigen Systemen sehr allergisch darauf reagiert, was sich vor allem in einem instabilen Laufverhalten äußert.
2.1.2 Gibt es Kompatibilitätslisten?
Ja, es gibt die offizielle
BeOS Ready List für x86 und PowerPC-Systeme und die Liste mit von Benutzern eingetragener Hardware in der BeDrivers Driver Matrix.
In einigen Fällen kann sogar die SuSE CDB recht nützlich sein, z.B. um Winmodems oder GDI-Drucker zu entlarven.
2.1.3 Warum funktioniert nicht jedes Gerät, das in Devices als "enabled" aufgelistet ist?
Devices (unter Preferences) wird häufig mit dem Geräte-Manager von Windows verwechselt, in dem alle Geräte und die dafür installierten Treiber angezeigt werden.
Devices hingegen durchsucht nur die Busse und zeigt die Bereitschaft der dort gefundenen Geräte und eventuelle Ressourcenkonflikte an. Diese Suche funktioniert allerdings nur für Systemgeräte, Plug-and-Play-Karten, und PCI-Karten. Deswegen kann man sogenannte "gejumperte" ISA-Karten nachträglich manuell eintragen. Ressourcenkonflikte können nicht in Devices beseitigt sondern müssen in der Regel im BIOS bereinigt werden.
Der entscheidende Unterschied ist aber, daß in Devices alle auf den Bussen gefundenen Geräte aufgelistet werden, auch wenn dafür kein Treiber vorhanden ist. D.h. selbst wenn z.B. eine Soundkarte als enabled aufgeführt ist, wird diese nicht funktionieren, wenn kein Treiber installiert ist!
2.1.4 Gibt es Probleme mit zu viel Hauptspeicher?
Wenn der Rechner mehr als 128MB Hauptspeicher hat, kann es zu einem Fehler bei der Reservierung des Disk-Cache kommen, was im schlimmsten Fall zu einem Absturz des Systems führt. Die Fehlermeldung im Kernel Debugger wird dabei wahrscheinlich "Cache can't allocate data memory" lauten.
Dieses Problem läßt sich umgehen, wenn man die Disk-Cache-Größe vom Anfangswert 2048 auf 16384 erhöht, was sich mit PrimalToys [BeZip] ganz einfach erledigen läßt. Mehr Details zu dem Problem hier.
Außerdem unterstüzt BeOS maximal 1GB Hauptspeicher. Wenn im Rechner mehr Speicher steckt, wird BeOS wahrscheinlich nicht starten. Mehr Informationen dazu sind in diesem OSNews-Artikel zu finden.
Der Patch des RAM Limiting Bootloader stellt eine Notlösung dar, da er den von BeOS benutzbare Speicher auf 512MB begrenzt.
2.1.5 Läuft BeOS auf Laptops?
BeOS wurde eigentlich nicht für Laptops konzipiert (Powersaving nicht richtig genutzt, typische Laptop-Hardware wird kaum unterstützt), weswegen es zu einigen Problemen kommen kann. Es gibt Hinweise zur Installation von BeOS auf Laptops.
2.1.6 Läuft BeOS auf Mac G3 oder Virtual PC?
Nein. Der PowerPC 750 wäre zwar kein Problem, aber Apple stellte Be die Spezifikation der Mainboards der neuen Macs nicht zur Verfügung. PowerMacs mit G3-Upgradekarten sollen allerdings funktionieren, aber der G4 in diesem Fall auch nicht mehr.
In diesem Zusammenhang taucht auch häfig die Frage auf, ob man BeOS wenigstens unter Virtual PC betreiben könne. Zu BeOS 5 auf Virtual PC 3.01 gibt es zwar ein paar Tips, aber man sollte sich nicht zu viel Hoffnungen machen, da Virtual PC BeOS nicht offiziell unterstützt.
2.1.7 Auf welchen PC-Prozessoren funktioniert BeOS nicht?
BeOS benötigt auf dem PC mindestens einen Pentium-kompatiblen Prozessor, was nicht an der Geschwindigkeit sondern an den verwendeten Instruktionen liegt. Trotzdem funktioniert BeOS mit Cyrix 686 ohne MMX (auch M1 genannt) nicht und auf den ersten Pentium 4 gibt es Probleme.
Auf Athlon XP/MP führt BeOS R5 beim Booten ständig zu Resets, da sich die Verwendung von SSE-Instruktionen für schellere Speichertransfers offensichtlich nicht mit der SSE-Implementierung von AMD verträgt. Dieses Problem läßt sich durch Deaktivierung von SSE im BIOS (falls möglich) und/oder Patchen des BeOS-Kernels beseitigen.
Auf BeBits Wiki gibt es einige Hinweise zur Installation von BeOS auf Athlon XP/MP [DeBUG].
2.2 Laufwerke
2.2.1 Funktioniert BeOS mit Ultra-DMA/66?
Einige Ultra-DMA/66-Controller werden bereits unterstützt, aber für den HighPoint HPT366 wird ein spezieller Treiber benötigt. Es gibt auch Floppyimages mit vorinstalliertem HPT366-Treiber, damit man zur Installation von BeOS die Festplatte nicht extra an eine UDMA/33-Schnittstelle hängen muß.
Der HPT366-Treiber soll aber nicht so optimal sein und wird wohl auch nicht mehr weiterentwickelt. Dadurch kann es bei längeren Transfers passieren, daß sich das System komplett aufhängt. Einige Benutzer scheinen aber sehr positive Erfahrungen mit dem Umstieg auf eine Promise Ultra66 gemacht zu haben, die auch von BeOS direkt unterstützt wird.
2.2.2 Funktioniert Ultra-DMA-100/133?
Der IDE Replacement Driver [BeZip]macht BeOS kompatibel mit UDMA-100/133 und Promise Ultra100 Controllern. Damit man BeOS direkt über einen UDMA100-Controller installieren kann, gibt es auch ein Image mit vorinstalliertem Treiber für eine Bootdiskette [BeZip], die man z.B. mit fdimage.exe erzeugen kann.
2.2.3 Gibt es Treiber für externe Zip-Drives?
Es exisitiert ein Treiber für parallele Zip 100 [BeZip], der allerdings schon etwas älter ist und deswegen mit R5 nicht ganz einwandfrei läuft und auch nur die älteren parallelen Zips unterstützt. Bei den neuen Zip-Laufwerken ist die Schnittstelle anders definiert, weswegen diese genauso wenig funktionieren wie USB-Zips.
2.2.4 Warum erkennt BeOS auf manchen Systemen keine logischen Laufwerke?
Wenn Linux die Partitionstabelle bearbeitet hat, werden die Einträge für die logischen Laufwerke so modifiziert, daß BeOS diese nicht mehr erkennt. Mehr Details dazu hier.
2.2.5 Warum dauert das Mounten von Windows-Partitionen so lange?
Das ist ein Problem mit einer bei BeOS 5 ausgelieferten Systemkomponente. Es gibt allerdings ein modifiziertes FAT Filesystem [BeZip], das wesentlich effizienter ist.
2.2.6 Bereitet EZ-BIOS Probleme?
Falls man EZ-BIOS installiert hat, wird BeOS nicht auf die Platte zugreifen können. Am besten sollte man versuchen ein neues BIOS auf dem Mainboard einzuspielen, um auf EZ-BIOS für die Unterstützung von großen Festplatten verzichten zu können.
2.2.7 Wie läßt sich das Dateisystem überprüfen und reparieren?
Das BFS kann man im Terminal mit folgendem Kommando einer Prüfung unterziehen, wobei die Option '-f' ein automatisches Beheben der Fehler erzwingt:
chkbfs -f /boot
Da unter BeOS viele wichtige Daten in Dateiattributen gespeichert werden, können auch kleine Fehler im Dateisystem zu gravierenden Auswirkungen führen. Wer also plötzlich unerklärliche Probleme hat, sollte als erstes einmal das Dateisystem überprüfen.
2.2.8 Wie kann man nicht löschbare Dateien entfernen?
In seltenen Fällen kann es passieren, daß sich eine Datei weder über den Tracker noch mit rm im Terminal löschen läßt. Dabei kann es sogar vokommen, daß die Datei zwar gar nicht mehr angezeigt, aber von chkbfs bemängelt wird.
In einem solchen Fall hilft es, die Datei mit dem Kommando forcerm im Terminal zu löschen.
Danach kann es auch nicht schaden, ein chkbfs durchzuführen, um eventuelle Rückstände aus dem Dateisystem zu entfernen.
2.3 Grafikkarten
2.3.1 Gibt es einen GeForce-Treiber?
Ja, bei BeBits und BeZip.
2.3.2 Wo finde ich einen Radeon-Treiber?
Bei BeBits und BeZip.
2.3.3 Werden Voodoo 4 und 5 unterstützt?
Der 2D-Treiber für VSA-100 ist im Update 5.0.1 enthalten.
2.3.4 Wie behebt man Probleme mit i810 und i815?
Das Problem mit i810 und i815 ist, daß der Chipsatz über keinen eigenen Speicher verfügt und den Hauptspeicher verwendet. Diese Größe ist in BeOS anfangs auf 1MB limitiert, wodurch die geringe Auflösung und Farbtiefe begründet ist. Dies läßt sich durch Umkopieren der Treiber-Einstellungen [DeBUG] beheben.
Der i815-Chipsatz funktioniert nicht direkt mit dem i810-Treiber und benötigt deswegen einen gepatchten Treiber [BeZip].
2.3.5 Wo finde ich weitere Grafikkartentreiber?
Weitere Treiber finden sich bei BeBits und BeZip.
Grafiktreiber werden unter BeOS nicht für spezielle Karten sondern für die jeweiligen Chipsätze konzipiert. Deswegen sollte man den Chipsatz seiner Karte kennen, bevor man sich für einen Treiber entscheidet. Wer den Chipsatz seiner Karte nicht kennt, kann ihn in diesen Listen älterer und neuerer Grafikkarten nachschlagen.
2.3.6 Ist es möglich eine Grafikkarte auch ohne speziellen Treiber zu betreiben?
Wenn die Grafikkarte VESA 2.0 unterstützt, kann man den VESA-Treiber mittels
Vesa Accepted [BeZip] aktivieren. Man kann das ganze natürlich auch "zu Fuß" [DeBUG] erledigen.
VESA 1.2 genügt leider nicht, d.h. sehr alte Grafikkarten werden nur im sehr langsamen Graustufenmodus laufen. Auch der VESA-Modus ist nur unwesentlich besser als die Graustufen, weswegen man in beiden Fällen über den Kauf einer neuen Grafikkarte nachdenken sollte.
2.3.7 Was ist mit Grafikkarten ohne VESA 2.0?
Auch bei Grafikkarten ohne VESA 2.0 kann man mit Vesa Accepted [BeZip] den VESA-Modus verwenden, wenn man über spezielle Tools der Grafikkarte nachträglich VESA 2.0 "beibringt". Eines dieser Tools ist der SciTech Display Doctor und für die ATI Mach64 gibt es ein spezielles Tool.
Allerdings laufen diese Werkzeuge nur unter DOS und die Wirkung hält nur bis zum nächsten Neustart des Rechners an. D.h. man kann BeOS in einem solchen Fall nicht von einem Bootmanager aus starten, sondern muß zuerst DOS booten, das VESA-Tool ausführen und dann BeOS mittels loadbeos.com starten. Diese Sequenz kann man allerdings auch in eine Batch-Datei schreiben und vom Win9x-Bootmenü aus aufrufen.
2.3.8 Kann BeOS mehr als einen Monitor betreiben?
Durch eine Beschränkung des Application Servers steuert BeOS nur eine Grafikkarte an, d.h. es ist nicht möglich mehrere Monitore über unterschiedliche Grafikkarten zu betreiben.
Die Dual-Head-Karten G400, G450 und G550 von Matrox können mit dem entsprechenden Treiber [BeZip] auf zwei Montitoren ein Bild liefern. Für die G450 und G550 ist dieser Treiber ohnehin nötig, da sie mit dem G400-Treiber von BeOS nicht funktioniert.
Auch der Radeon-Treiber [BeZip] hat eine Dual-Head-Unterstützung.
2.4 Maus
2.4.1 Warum sieht der Mauszeiger so komisch aus oder fehlt ganz?
Dieser Effekt tritt bei manchen Systemen auf, wenn man die PE von Windows aus bootet (in dem Fall stattdessen die Bootdiskette verwenden) oder bei manchen Grafikkarten, bei denen im BIOS dem VGA ein IRQ zugewiesen sein muß.
2.4.2 Warum reagiert der Mauszeiger nicht?
Dies kann entweder an der Grafikkarte liegen, was behoben werden kann, indem man dem VGA im BIOS einen IRQ zuweist, oder es ist ein Problem bei der Kommunikation mit der Schnittstelle, das man durch deaktivieren von Plug&Play und eventuell (besonders bei Laptops) durch das Abschalten von BIOS-Aufrufen beheben kann; siehe dazu Hardwareerkennung verbessern.
2.4.3 Warum funktioniert das Mausrad nicht?
Das Mausrad wird zur Zeit nur am PS/2-Anschluß unterstützt. Bei USB-Mäusen sollte das Rad also funktionieren, wenn man sie über einen PS/2-Adapter anschließt. Für serielle Mäuse gibt es den Treiber wmouse [BeZip].
2.5 Tastatur
2.5.1 Warum funktioniert meine Tastatur nicht?
Normalerweise genügt es in diesen Fällen im Be-Menü unter Preferences in Keymap das entsprechende Tastaturlayout zu aktivieren. Falls das nicht funktionieren sollte, müssen wahrscheinlich die BIOS-Aufrufe abgeschaltet werden; siehe dazu Hardwareerkennung verbessern.
2.5.2 Warum wird bei der Eingabe von '@' die Applikation geschlossen?
Unter Preference/Keymap die deutsche Tastaturbelegung einstellen, da sonst die amerikanische verwendet wird, wobei AltGr-Q wie ein Alt-Q wirkt, was den selben Effekt hat, als wenn man im Applikationsmenü Quit auswählen würde.
2.5.3 Wo bekomme ich eine andere Keymap?
Es gibt ein aktualisiertes International Keymap Pack, das nicht nur ein besseres deutsches Layout sondern auch zwei schweitzerdeutsche Tastaturlayouts enthält.
2.5.4 Wie bekomme ich die "normalen" Tastenkürzel für Copy-and-Paste?
Wer lieber mit Strg-X/C/V statt Alt-X/C/V arbeitet, kann unter Preferences/Menu den Shortcut Key auf Ctl setzen. Dadurch werden allerdings auch die Tastenkürzel der Shell invertiert, d.h. statt Strg-C muß nun Alt-C gedrückt werden.
2.6 Soundkarten
2.6.1 Wo finde ich einen Treiber für meine Soundkarte?
Die kompletteste Liste von Soundkarten-Treibern gibt es bei
LeBuzz.
Wenn man dort den gewünschten Treiber nicht findet, existiert er wahrscheinlich auch noch nicht.
Achtung! Bei einigen Karten (speziell der SB PCI 128 ist berüchtigt dafür) werden häufig die Chipsätze gewechselt, so daß der Treiber nicht funktioniert, auch wenn die Karte bei LeBuzz als "supported" aufgelistet ist.
Falls LeBuzz nicht erreichtbar sein sollte, gibt es die meisten Treiber auch bei BeBits und BeZip.
Um festzustellen, ob BeOS überhaupt versucht, einen Sound-Treiber zu verwenden, sollte man das Terminal öffnen und dort Strg-G bzw. Alt-G drücken (jeweils die Taste, die nicht als Shortcut-Key eingestellt ist, oder einfach beides probieren). Falls die "Glocke" über den PC-Speaker zu hören ist, konnte BeOS keinen Treiber für den vorhandenen Sound-Chipsatz finden. Wenn der Rechner aber ganz stumm bleibt, wurde zwar ein Sound-Treiber geladen, der aber mit dem Chipsatz nicht richtig zusammenarbeitet.
2.6.2 Warum erzeugt der CDPlayer kein hörbares Resultat?
Nach einer frischen Installation von BeOS ist CD-Audio stummgeschaltet und muß erst in den Media Preferences aktiviert werden.
2.6.3 Warum funktioniert mein Soundblaster nicht?
- Wenn es sich um einen SB16 handelt, benötigt dieser einen
separaten Treiber
[BeZip].
- Einige Karten (besonders die SBLive ist bekannt dafür) scheinen nur in
bestimmten PCI-Slots zu funktionieren. Wenn die Karte nicht funktioniert,
sollte man sie also erstmal in unterschiedlichen PCI-Slots ausprobieren.
- Wenn gar nichts hilft, kann es sein, daß Creative die Chipsätze
wieder einmal "geringfügig" modifiziert hat
(SB PCI 128 [DeBUG]
ist berüchtigt dafür), so daß eine eigentlich
unterstützte Karte zwar noch richtig erkannt wird, aber vom Treiber nicht
mehr korrekt angesteuert werden kann.
- Falls bei einer Soundblaster-kompatiblen Karte kein spezieller Treiber mehr hilft, könnte vielleicht wenigstens der Soundblaster compatible driver [BeZip] funktionieren.
2.7 Drucker
2.7.1 Funktionieren GDI-Drucker?
Nein, diese Drucker haben eine stark abgespeckte Hardware, was durch den Windows-Treiber über die GDI.DLL von Windows kompensiert wird. Aus diesem Grund funktionieren solche Drucker fast ausschließlich unter Windows, einige wenige experimentell unter Linux, aber keiner unter BeOS.
Beispiele für typische GDI-Drucker sind:
- HP DeskJet 710/720, 820, 1000
- Lexmark 7000, 7200, 5700
- Brother HL 720, 730
2.7.2 Welchen Druckertreiber soll man auswählen?
- Für Postscriptdrucker bietet sich natürlich der PostScript-Treiber an.
- Schwarz/Weiß-Drucker von HP und dazu Kompatible sollten mit dem PCL3-Treiber
eingereichtet werden.
- Farbtintenstrahler von Epson werden mit dem EPSON Stylus-Treiber betrieben.
2.7.3 Warum funktionieren die Epson-Treiber nicht?
Durch die Updates für 5.0 haben die Epson-Druckertreiber eine falsche
Versionsnummer bekommen. Wer deswegen Probleme mit dem Drucken hat, kann die Versionsnummer wie folgt korrigieren:
- Wechseln in das Verzeichnis /boot/beos/system/add-ons/Epson/
- Öffnen des entsprechenden Treibers mit FileType
(über Rechtsklick, Add-Ons)
- Version auf 5.8.0 setzen und die Änderungen speichern
2.7.4 Gibt es Treiber für HP Farbtintenstrahler?
Ja, bei der Distribution von Gobe sind die
BinkJet-Treiber bereits vorlizensiert. Bei anderen Distibutionen oder der PE muß man diese entweder separat lizensieren oder die freien HP Color DeskJet Treiber verwenden.
2.7.5 Gibt es Lexmark-Treiber?
Es gibt Treiber für Lexmark 5700/7000 [BeZip].
2.7.6 Gibt es Canon-Treiber?
Es gibt einen experimentellen Treiber für Canon BubbleJets und einen für Canon LIPS4/3.
2.7.7 Was ist mit sonstigen Druckern (z.B. Nadeldruckern)?
Hier könnte die Kombination aus GhostscriptConnection und Ghostscript helfen. Wenn das nichts hilft, sollte man mittels BePrinter zumindest Texte drucken können.
2.7.8 Was tun, wenn der Treiber stimmt, der Drucker aber nicht reagiert?
- Um auszuschließen, daß es sich nicht doch um ein Treiberproblem handelt,
sollte man sich die Daten vom Treiber in eine Datei ausgeben lassen und
diese Datei unter DOS direkt an die Schnittstelle schicken. Bei der
parallelen Schnittstelle geht das z.B. folgendermaßen:
"COPY Datei LPT1:"
Wenn der Drucker dann die gewünschten Daten ausgibt, liegt das Problem
definitiv an der Schnittstelle unter BeOS und nicht am Treiber.
- Konflikte auf der Schnittstelle lassen sich mit Devices
aufspüren und müssen gegebenenfalls im BIOS beseitigt werden.
- Häufig kann der Operationsmodus der parallelen Schnittstelle schuld sein.
Bei Problemen dort (im BIOS) besser ECP oder SPP
einstellen, aber kein EPP.
2.8 Scanner
2.8.1 Gibt es Scanner-Treiber?
ScanIt [BeZip] arbeitet mit allen USB und SCSI Flachbettscannern von EPSON zusammen (erfolgreich getestet: Perfection 610, 636, 640, 1200, 1240, 1640).
BeSANE unterstützt zwar mehr Scanner, ist aber noch nicht so ausgereift wie ScanIt.
2.9 CD-Brenner
2.9.1 Welche CD-Brenner funktionieren unter BeOS?
Das hängt vom jeweiligen Brenner-Programm ab:
- CDBurner unterstützt wesentlich mehr Laufwerke, als im Info-Fenster angegeben. Eigentlich sollte jeder mit dem MMC-3 Standard kompatibler Brenner funktionieren.
- CD Manager hat seine eigene Liste unterstützter Brenner.
- Auch für cdrecord gibt es eine Kompatibilitätsliste.
2.9.2 Mit welchen Programmen lassen sich Audio-CDs brennen?
Sowohl mit CDBurner (in BeOS 5.0 enthalten) als auch mit CD Manager kann man CD-DA brennen. Dabei hat CD Manager mehr Optionen und unterstützt mehr unterschiedliche Brenner. Beide Programme verwenden das MediaKit, wodurch Audio-Dateien (z.B. MP3) beim Brennen automatisch zu Audio-Tracks konvertiert werden.
2.9.3 Wie lassen sich Daten-CD-ROMs einfach brennen?
Das Brennen von Daten-CDs ist mit CDBurner etwas umständlich, da zuerst eine ISO des Datentracks erzeugt werden muß.
Wesentlich einfacher ist das Brennen mit Helios, das eine grafische Oberfläche für cdrecord ist.
3 Internet
3.1 Einwahl
3.1.1 Funktionieren USB-Modems?
USB-Modems werden von BeOS leider nicht unterstützt.
Für das ISDN USB miniVigor128 von DrayTek gibt es zwar einen Treiber, der aber nach Aussagen einiger Benutzer nicht richtig funktionieren soll.
3.1.2 Funktionieren ISDN-Karten?
Die einzige unterstützte ISDN-Karte ist die aktive AVM B1, für die ein experimenteller Treiber existiert, der in der Koch-Distribution bereits enthalten ist. Alle anderen ISDN-Karten (auch die Fritz!) funktionieren nicht! Alternativlösungen sind serielle ISDN-Adapter, die AT-Kommandos verstehen, oder ISDN-Router, die beide nicht nur billiger sind als die AVM B1 sondern auch noch stabiler laufen als der experimentelle Treiber. Es ist natürlich auch möglich die ISDN-Karte in einen billigen PC einzubauen und diesen mit Linux oder Windows als Gateway zu betreiben (z.B. mit fli4l, siehe auch BeOS-HowTo).
3.1.3 Funktionieren Softmodems/Winmodems?
Nur Softmodems mit Lucent(LT)- oder PCTel(HSP)-Chipsatz werden unterstützt. Winmodems mit Rockwell/Conexant(HCF/HSF)-Chipsatz funktionieren nicht. Es gibt eine Beschreibung zum Konfigurieren von Lucent Softmodems [DeBUG].
3.1.4 Wie muß eine Internetverbindung eingerichtet werden?
Beim BeCenter gibt es den Internet Connection Guide, der das Einrichten einer Internetverbindung beschreibt, und eine andere Seite geht sehr genau auf das Konfigurieren von internen Modems ein.
Wer sein Modem weder in der Liste findet noch den InitString seines Modems kennt, könnte bei den Modem Initialization Strings fündig werden.
3.1.5 Kann man eine Verbindung über DSL aufbauen?
Es gibt inzwischen einen PPPoE-Treiber
[BeZip], mit dem man z.B. eine Verbindung
über T-DSL aufbauen kann, aber auch andere Provider arbeiten mit PPPoE.
Das z.B. in Österreich eingesetzte PPTP wird noch nicht unterstützt;
allerdings hat Nathan Whitehorn eine
Implementierung, die funktionieren könnte, sucht aber Tester, da er selber
keine Möglichkeit zum Testen hat.
Wer sich viel Ärger ersparen möchte, sollte stattdessen lieber mit einem DSL-Router arbeiten!
3.1.6 Kann man sich über CHAP anmelden?
BeOS unterstützt nur PAP und kein CHAP (Challenge Handshake Authentication Protocol). Bei einigen Providern mit CHAP scheint eine Einwahl mittels Alternate PPP möglich zu sein, aber darauf sollte man sich nicht verlassen.
3.1.7 Warum kann man sich beim ISP nicht anmelden, obwohl Kennung/Paßwort korrekt sind?
Der Provider verwendet bei der Anmeldung wahrscheinlich CHAP, das von BeOS nicht unterstützt wird.
3.1.8 Ist es nötig einen DNS einzutragen?
Im Dial-Up Networking sollte mindestens ein DNS eingetragen sein, da BeOS über
PPP kein DHCP laufen läßt, d.h. die Adresse des DNS wird nicht automatisch beim Provider ermittelt. Wenn der DNS korrekt eingetragen ist, sollte im Terminal ein "ping www.be-faq.de" funktionieren.
3.1.9 Wie kann man das Modem beim Wählen stummschalten?
Dazu muß der Init-String angepaßt werden, was unter Custom
in den Modemeinstellungen gemacht werden kann. Je nach Modem kann diese Einstellung
natürlich abweichen (am besten im Handbuch des Modems nachprüfen), aber
die Norm ist, daß für eine totale Stummschaltung ein "M0" in den
Init-String eingefügt werden muß.
Falls nur die Lautstärke geregelt werden soll, läßt sich das in der
Regel durch Einfügen "Ln" bewerkstelligen, wobei n eine Ziffer ist (normalerweise zwischen 0 und 3), die den Lautstärkegrad angibt.
3.2 E-Mail
3.2.1 Warum kann keine E-Mail verschickt werden?
Selbst wenn man kein Netzwerk hat, muß in den Network Preferences ein Host name eingetragen sein, damit E-Mail ordnungsgemäß verschickt wird.
3.2.2 Mit welchem Mail-Client kann man Post von einem IMAP-Server abholen?
Falls man weiterhin mit BeMail arbeiten möchte, bietet sich das Mail Daemon Replacement [BeZip] an. Ansonsten gibt es auch alternative IMAP-fähige Mail-Clients, wie Beam [BeZip], i.Scribe [BeZip] oder Pine [BeZip].
3.3 Web-Browser
3.3.1 Warum werden keine Internetseiten gefunden?
Entweder wurde im Dial-Up Networking der DNS-Eintrag vergessen oder der Provider verwendet einen Proxy, der im Browser angegeben werden muß, bei NetPositive ist das unter Edit/Preferences/Connections und bei Opera unter Preferences/Proxy Servers.
3.3.2 Warum werden bestimmte Internetseiten nicht korrekt angezeigt?
NetPositive kann nur mit HTML4 umgehen, nicht aber mit Cascading Style Sheets, JavaScript oder Java.
Opera kann zwar nur HTML3.2, dafür
aber Cascading Style Sheets und JavaScript (wenn auch nicht ganz perfekt),
allerdings gibt es auch für Opera unter BeOS kein Java-Plugin.
Es gibt glücklicherweise auch einen BeOS-Port von Firefox [BeZip]
3.4 Downloads
3.4.1 Gibt es einen Downloadmanager?
Das beste Werkzeug für größere Downloads ist eigentlich wget [BeZip]. Allerdings muß es normalerweise vom Terminal aus aufgerufen werden, weswegen es einige wohl lieber mit den Frontends BeGet [BeZip] oder Download-Agent [BeZip] verwenden werden.
3.5 Newsreader
3.5.1 Welcher Newsreader ist empfehlenswert?
Die beste Bedienung werden wohl Pineapple News [BeZip] und Newsreader [BeZip] haben. Auch enamel [BeZip] ist empfehlenswert.
3.5.2 Welcher Newsreader kommt mit binären Attachements klar?
Die Newsreader slrn und enamel [BeZip] können mit binären Attachements
umgehen. Pineapple News [BeZip]kann Attachements dekodieren, aber bislang noch nicht verschicken.
4 Netzwerke
- Auf freigegebene Windows-Verzeichnisse zugreifen:
- SAMBA
[BeZip]
- Netzwerdrucker
- BONE (BeOS Network Environment)
- Hände weg von WON!
5 Software
5.1 Installation
5.1.1 Wo gibt es Software für BeOS?
- BeBits (das größte Softwarearchiv für BeOS)
- BeZip (das deutsche Gegenstück zu BeBits)
- Tucows (nicht so umfangreich, hat aber ein paar Raritäten)
- BeWare-Mirror 1, 2 (für R3 und R4 Software für PPC und Intel)
5.1.2 Kann man BeOS-Softwarearchive auch außerhalb von BeOS entpacken?
Auch wenn man Zip-Archive theoretisch auch unter einem anderen Betriebssystem
entpacken könnte, ist davon abzuraten, da dabei die für das BFS typischen Attribute verloren gehen, was im schlimmsten Fall dazu führt, daß die Software nicht richtig läuft. D.h. BeOS-Software-Archive sollten grundsätzlich auf eine BeOS-Partition entpackt werden.
5.1.3 Wie muß BeOS-Software installiert werden?
BeOS-Software kann man üblicherweise in zwei unterschiedlichen Ausprägungen herunterladen: Als SoftwareValet-Paket (Dateiendung .pkg) oder als Archiv (meist mit den Dateiendungen .zip, .tar.gz oder .tgz).
Die Installation von SoftwareValet-Paketen ist denkbar einfach. Durch Doppelklick auf die Datei wird die Installation über SoftwareValet durchgeführt (falls SoftwareValet aus irgendwelchen Gründen nicht automatisch starten sollte, kann man das Pakt auch explizit mit SoftwareValet öffnen), dabei gibt man normalerweise ein Zielverzeichnis an und der restliche Vorgang läuft automatisch ab, d.h. Dateien, die in speziellen Verzeichnissen benötigt werden, kopiert die Installation ohne Zutun des Benutzers dorthin.
Software, die in Archiven gepackt ist, erfordert dagegen etwas mehr Aktionen von Seiten des Benutzers, zumal die zur Installation nötigen Schritte von Software zu Software unterschiedlich sein können. Faustregel ist dabei aber, daß der Installationsvorgang, wenn er vom einfachen Kopieren der Software in ein Verzeichnis abweicht, in einer Textdatei beschrieben sein sollte.
Archive sollten sich durch Doppelklick und anschließendes Klicken auf Expand im Expand-O-Matic-Fenster entpacken lassen. In der Regel läßt sich die Applikation oder das Verzeichnis danach an eine für den Benutzer sinnvolle Stelle im Verzeichnisbaum kopieren, allerdings sollte man vorher doch überprüfen, ob Abweichungen von dieser Vorgehensweise beschrieben sind.
Falls einige Dateien in ganz bestimmte Verzeichnisse kopiert werden müssen, wird dies häufig durch Verweise (Links) auf diese Verzeichnisse (erkennbar an der gepunkteten Linie unter dem Namen) angedeutet. In diesem Fall kann man die entsprechenden Dateien einfach auf das Ordnersymbol des Verweises ziehen, wodurch die Dateien automatisch in das richtige Verzeichnis verschoben werden.
Für den Fall, daß der Installationsvorgang nicht besonders gut dokumentiert ist oder sich jemand für die Funktion der Spezialverzeichnisse interessiert, werden nachfolgend einige der wichtigsten beschrieben:
- /boot/home/config/be
- Falls man eine Applikation aus dem Be-Menü starten will, kann sie durch einen Verweis (Link) in diesem Verzeichnis in das Menü eingefügt werden.
Um diesen Link zu erstellen, zieht man das Applikationssymbol mit der rechten Maustaste nach /boot/home/config/be. Beim Fallenlassen erscheint ein Popup-Menü, in dem man Create Link Here auswählt.
- /boot/home/config/bin
- Kommmandozeilen-Tools, die im Terminal benutzbar sein sollen, müssen in dieses Verzeichnis kopiert werden.
- /boot/home/config/lib
- "Shared Libraries" (also Funktionssammlungen, die von mehreren Programmen benutzt werden können; erkennbar an der Dateiendung .so) sollten in dieses Verzeichnis kopiert werden.
Alternativ und insbesondere, wenn eine Applikation mit einer ganz bestimmten Version einer Library arbeiten soll, kann man im Verzeichnis der Applikation ein Unterverzeichnis namens lib anlegen und die Library dorthin kopieren.
- /boot/home/config/settings
- Hier werden alle Applikationen, die sich an die Konventionen von BeOS halten, und auch das Betriebssystem selber Dateien zum Speichern von benutzerspezifischen Einstellungen anlegen. Leider ist das Format diese Dateien nicht festgelegt, weswegen es der Willkür der Entwickler überlassen ist, ob sie editierbare Texte oder Binärdateien verwenden.
Falls eine Applikation aufgrund fehlerhafter Einstellungen, die nicht mehr rückgänig gemacht werden können, Probleme bereitet, kann sie durch Löschen der Einstellungsdatei auf die Standardwerte zurückgesetzt werden. Man kann natürlich auch zur Sicherheit Kopien der Dateien anlegen.
Unter /boot/home/config finden sich generell einige Verzeichnisse, die die gleiche Funktionialität wie gleichnamige Verzeichnisse im /boot/beos-Baum haben. Zusätzliche Software (auch Treiber) sollte immer in /boot/home installiert werden, da z.B. ein defekter Treiber, der in /boot/beos/system installiert wurde, nicht mit der Bootoption "Disable User Addons" deaktiviert werden kann.
5.1.4 Wie kann man BeOS-Software deinstallieren?
- Die meisten Softwarepakete sind als Zip oder in einem vergleichbaren Format
archiviert. Um solche Software zu löschen genüg es, sie in den
Trash zu verschieben und diesen dann zu leeren.
- Einige Applikationen kommen in einem Format mit der Endung .pkg,
welches von SoftwareValet installiert wird.
Im Prinzip genügt auch hier meist einfaches Löschen zur Deinstallation,
aber es gibt auch ein primitives Shell-Skript namens
Uninstaller und das graphische Tool
Uninstall [BeZip],
welche die bei der Installation im home-Verzeichnis angelegten
Log-Dateien verwenden, um alle Dateien zu löschen.
5.1.5 Gibt es ein Office-Paket?
Es gibt Gobe Productive (ab V3 leider nur noch für Windows). Eine Demoversion von Gobe Productive [BeZip] kann heruntergeladen werden.
TeX ist zwar keine Textverarbeitung und erst recht kein Office-Paket, sondern ein Textsatzsystem ohne WYSIWYG, aber mit etwas Übung lassen sich mit LaTeX exzellent Briefe, Artikel oder ganze Bücher verfassen. Die bekannte teTeX-Distribution [BeZip] und ein Frontend namens BeTeX sind verfügbar.
5.2 Kompatibilität
5.2.1 Laufen Windows-, DOS- oder Linux-Programme unter BeOS?
Nein, BeOS ist ein vollkommen eigenständiges Betriebssystem, bei dessen Entwicklung sämtlicher alter Ballast über Bord geworfen wurde. Deswegen ist es auch nicht kompatibel zu DOS, Windows oder Linux, d.h. Software für diese Systeme kann nicht unter BeOS ausgeführt werden.
Es gibt zwar die Emulationsprojekte BeBochs [BeZip] (BeBoCon zur Konfiguration) und BeWine, aber BeBochs ist sehr langsam und damit eigentlich nur für DOS-Software zu gebrauchen und BeWine hat nie einen lauffähigem Zustand erreicht.
Für DOS-Programme würde sich DOSBox [BeZip] anbieten.
5.2.2 Warum läßt sich bestimmte BeOS-Software nicht starten?
Wenn man beim Start einer Software nur die Fehlermeldung "Not an executable" zu sehen bekommt, hat man wahrscheinlich die falsche Version der Software, also entweder BeOS/PPC auf BeOS/x86 (oder umgekehrt) oder auf einem BeOS/x86-System mit mindestens Revision 4 eine Software für Revision 3, denn zwischen diesen beiden Revisionen wurde das Binärformat umgestellt. Das gilt allerdings nur für BeOS/x86, denn BeOS/PPC hat immer noch das gleiche Format.
Auch wenn man sich nicht mehr sicher ist, für welche Revision ein Programm ist,
läßt sich dies recht einfach mittels DiskProbe herausfinden.
- Das in R3 verwendete Portable Executable Format erkennt man am 'MZ'
am Dateianfang.
- Für ELF, das seit R4 eingesetzt wird, ist das 'ELF' am Dateibeginn
charakteristisch.
5.3 Bedienung
5.3.1 Wie verwendet man das Terminal?
Dazu gibt es eine recht gute Einführung in die Benutzung der bash.
5.3.2 Wie wird man Desktop-Replikanten wieder los?
Als erstes ist es wichtig, daß Replikanten richtig angezeigt werden. Wenn im Be-Menü noch der Punkt Show Replicants zu finden ist, muß dieser erst angeklickt werden. Dann sollte in einer der unteren Ecken des Replikants ein kleines Symbol zu sehen sein. Um den Replikant zu entfernen muß man dieses Symbol mit der rechten Maustaste anklicken und im erscheinenden Menü den Punkt
Delete auswählen.
In manchen Fällen lassen sich Replikanten auf diese Weise nicht mehr vom Desktop entfernen. Dann sollte man folgende Datei löschen:
/boot/home/config/settings/Tracker/tracker_shelf
5.3.3 Wo ist das Autostart-Verzeichnis?
BeOS hat kein spezielles Verzeichnis, um bestimmte Applikationen beim Booten automatisch zu starten, aber man kann relativ einfach ein eigenes Autostart-Verzeichnis [DeBUG] definieren.
5.3.4 Wie kann man Screenshots machen?
Durch Antippen der Taste Druck wird im home-Verzeichnis ein Bildschirmabbild mit dem Namen screenN.tga abgelegt, wobei N eine fortlaufende Nummer ist.
5.3.5 Warum öffnet Tracker so viele Fenster?
Wenn man die Windows-Taste beim Öffnen eines Verzeichnisses gedrückt hält, wird dieses im gleichen Fenster geöffnet. Zurück kommt man dann ganz einfach mit Alt-Win-CursorHoch bzw. Strg-Win-CursorHoch (das hängt von der Einstellung in den Menu-Preferences ab).
Im OpenTracker läßt sich das Öffnen von Verzeichnissen im gleichen Fenster inzwischen unter Window/Settings als Single Window Browse einstellen.
Außerdem kann man über das Popup-Menü, das nach einem Rechtsklick auf den Desktop oder ein Verzeichnis im Tracker erscheint, durch den Verzeichnisbaum wandern und so ganz gezielt das gewünschte Verzeichnis öffnen.
Dem aktuellen Verzeichnis übergeordnete Verzeichnisse erreicht man, indem man auf das Feld links unten im Fenster klickt, in dem die Zahl der Einträge (items) angezeigt wird.
Man sollte sich wirklich auf die Bedienung des Trackers einlassen, denn nach einiger Eingewöhnungszeit kann man mit dem Tracker wesentlich effizienter arbeiten als mit den meisten anderen Dateimanagern.
5.3.6 Wie kann man auf Windows-Partitionen zugreifen?
Mit der rechten Maustaste auf den Desktop klicken und im Untermenü Mount des Popup-Menüs die gewünschte Partition auswählen. Für diese wird dann ein Symbol auf dem Desktop angelegt.
5.3.7 Muß man BeOS-Partitionen defragmentieren?
Laut Dominic Giampaolo (dem Entwickler von BFS) lagen auf drei Testsystemen nach 6 Monaten Dauerbenutzung mehr als 98% der Dateien in nicht mehr als zwei Fragmenten vor. Jedenfalls gibt es noch kein Programm zur Defragmentierung von BFS-Partitionen.
5.4 Sicherheit
5.4.1 Kann man unter BeOS Benutzerprofile anlegen?
Nein, BeOS ist ein Einzelbenutzer-Betriebssystem.
5.4.2 Kann ein BeOS-Rechner gegen fremden Zugriff geschützt werden?
Mittels BeLogin [BeZip] läßt sich die BeOS-Installation mit einem Paßwort schützen.
5.5 Entwicklung
5.5.1 Gibt es eine Einführung in die Softwareentwicklung unter BeOS?
In InsideBeOS gibt es auch einige Einführungen. Ausgabe 1 beschreibt die Erstellung eines "Hello World" in C++ mit dem BeIDE und Ausgabe 2 widmet BeBuilder [BeZip] einen Artikel. Ausgabe 3 enthält einen Schnellkurs in die Java-Programmierung mit BeKaffe [BeZip].
Außerdem ist das Buch Programming the Be Operating System in Form von PDF-Dateien verfügbar.
5.5.2 Wo bekommt man die Entwicklungsumgebung BeIDE?
Das BeIDE ist in der Pro bereits enthalten. Für die PE kann man sich die DevTools [BeZip] separat herunterladen. Wichtig ist, daß das Archiv nach /boot/ entpackt wird.
5.5.3 Gibt es Werkzeuge zur Erstellung von grafischen Benutzeroberflächen?
Es gibt BeBuilder
[BeZip],
BeXL
[BeZip] und
Visual Be++
[BeZip].
5.5.4 Wie ist es mit Java-Entwicklung?
Es exisitert kein JDK für BeOS (obwohl PersonalJava für BeIA von
Sun zertifiziert wurde). Alternativen sind BeKaffe [BeZip] und das JikesDevKit.
Der Artikel The history of Java on BeOS von Bryan Varner geht näher auf die aktuelle Situation von Java für BeOS ein.
5.5.5 Können Unix/Linux-Applikationen portiert werden?
Einfache Kommandozeilen-Tools können wahrscheinlich ohne große Änderungen unter BeOS einfach neu compiliert werden. Allerdings sind viele typische Unix-Tools bereits bei den GeekGadgets zu finden.
Nur Applikationen mit den folgenden Eigenschaften bereiten einige Probleme:
- Netzwerk-Applikationen
- Die Netzwerk-Implementierung von BeOS ist zu verschieden von Unix, um einige Netzwerk-Programme einfach portieren zu können (beispielsweise verhalten sich unter BeOS Sockets nicht wie File-Deskriptoren). BONE (BeOS Network Environment) ist in diesem Fall um einiges kompatibler, wurde aber nie offiziell für BeOS veröffentlicht.
- Verwendung von mmap()
- Obwohl BeOS weitestgehend POSIX-konform ist, fehlt die Funktion mmap(), die vor allem von Datenbanksystemen für die virtuelle Speicherverwaltung verwendet wird, was auch die Portierung von Systemen wie MySQL erschwert.
- Grafische Oberfläche
- Programme, die sehr stark auf den X-Server zurückgreifen oder mit GTK oder QT realisiert wurden, sind sehr schwer zu portieren, da man entweder die gesamte Oberflächen- und Grafikprogrammierung ändern oder unter BeOS einen X-Server laufen lassen bzw. die Bibliotheken nachprogrammieren müßte. In beiden Fällen wäre die Portierung sehr aufwendig und würde zu unbefriedigenden Resultaten führen, da die Programme im Vergleich zu speziell für BeOS konzipierten wesentlich langsamer wären.
6 Multimedia
6.1 Video
6.1.1 Warum hat MediaPlayer beim Abspielen von Videos ein so schlechtes Timing?
Normalerweise hilft es in den Media Preferences die Option Enable Real-Time Video zu aktivieren und in den Settings des MediaPlayer den Punkt Preserve Video Timing anzuhaken. Dennoch ist der MediaPlayer nicht ganz ausgereift und es kann sich lohnen bei problematischen Filmen einen der folgenden Player auszuprobieren: Bcc Anim Player, VideoPro [BeZip], NiftyPlayer [BeZip] oder VideoLAN Client.
6.1.2 Warum ist die Qualität von MPEGs so schlecht?
Die Decoder unter BeOS sind noch nicht dazu in der Lage die MPEG-Beschleunigung, über die inzwischen viele Grafikkarten verfügen, auzunutzen. Dadurch verbraucht die Decodierung von MPEGs mehr Rechenleistung und die Qualität ist nicht so gut.
Die Programme MPEGPlayer und VideoLAN Client unterstützen zwar auch keine MPEG-Hardwarebeschleunigung, bieten aber meist bessere Qualität als der MediaPlayer.
Außerdem sollte man den alternativen MPEG-1 Codec [BeZip] testen, da dieser eine bessere Performanz bietet.
6.1.3 Warum können QuickTime 3/4 Filme nicht abgespielt werden?
Die Formate von QuickTime 3 und 4 sind eigentlich kein Problem, aber leider existiert der seit QuickTime 3 sehr häufig verwendete Sorenson Codec nur für MacOS und Windows.
Einige Filme könnten aber dennoch mit VideoLAN Client oder HybridDivx [BeZip] funktionieren.
6.1.4 Können DivX-Filme abgespielt werden?
Ja, mittels HybridDivx [BeZip].
Bei Timing- und/oder Soundproblemen könnten VideoPro [BeZip] oder NiftyPlayer [BeZip] helfen. Alternativ kann man auch VideoLAN Client verwenden, der seinen eigenen DivX-Decoder hat.
6.1.5 Was hat die Meldung "Unable to play: This is not a file" zu bedeuten?
Das ist ein Fehler im MediaPlayer, der immer auftritt, wenn man eine Datei mit '@' im Namen abspielen möchte. Bei anderen Playern tritt das Problem nicht auf und es läßt sich auch ganz einfach durch Ersetzen des '@' durch ein anderes Zeichen beseitigen.
6.1.6 Gibt es einen Software DVD-Player?
VideoLAN Client kann Video-DVDs abspielen.
6.2 Sound
6.2.1 Was ist Ogg Vorbis?
Ogg Vorbis ist ein Binärformat, das genauso wie MP3 zur verlustbehafteten Speicherung von Audiodaten verwendet wird. Bei gleicher Bitrate ist Vorbis im Vergleich zu MP3 meist qualitativ besser. Weitere Vorteile von Vorbis sind die Mšglichkeit Audio nicht strikt nach Bitrate sondern nach gewüschter Qualität (von 0 bis 10) zu codieren und die Tatsache, daß das Format im Gegensatz zu MP3 frei ist und nicht lizensiert werden muß. Außerdem arbeitet Vorbis mit variabler Bitrate, was auch einige Vorteile hat.
Übrigens ist Ogg der Name des Containers, während Vorbis der Audio-Codec ist.
6.2.2 Wie kann man Ogg Vorbis erzeugen?
Ogg Vorbis kann mit den Vorbis Tools [BeZip] codiert werden.
6.2.3 Wie kann man Ogg Vorbis abspielen?
Es gibt Ogg Vorbis Plugins für SoundPlay [BeZip] und CL-Amp [BeZip]. Mit dem Vorbis Media Codec sollten alle Audioprogramme, die über die globalen Codecs auf Audiodaten zugreifen Ogg Vorbis einlesen und auch exportieren können.
6.2.4 Gibt es MP3-Player mit Playlist?
Ja, SoundPlay [BeZip], CL-Amp [BeZip] und APlayer [BeZip].
6.2.5 Welche MP3-Encoder gibt es?
BladeEnc, der nur mit der Professional Edition von BeOS ausgeliefert wird, hat den Vorteil, daß er sich nahtlos in die anderen Audiocodecs eingliedert, wodurch viele Programme in der Lage sind, direkt im MP3-Format zu speichern. Allerdings ist der BladeEnc nicht besonders schnell und hat den Nachteil, daß die Bitrate fest auf 128kbps eingestellt ist.
Aber auch in der PE muß man nicht auf MP3-Encoder verzichten, da es ein großes Angebot an Freeware-Encodern gibt, die meist schneller als BladeEnc sind und wegen der einstellbaren Bitrate auch für Besitzer der Pro interessant sein können.
Der wahrscheinlich schnellste MP3-Encoder ist gogo [BeZip], der mit dem Frontend GoGo-Gadget sehr komfortabel einzusetzen ist. LAME [BeZip] ist nur unwesentlich langsamer als gogo und soll dafür eine etwas bessere Qualität haben.
6.2.6 MIDI: Was bedeutet die Fehlermeldung, daß "big_synth.sy" fehlt?
Bei der Personal Edition wurde die Datei big_synth.sy vergessen, weswegen keine General-MIDI-Dateien abgespielt werden können. Um diesen Mangel zu beseitigen, muß im Terminal folgende Befehlszeile ausgeführt werden:
ln -s /boot/beos/etc/synth/Patches.hsb /boot/beos/etc/synth/big_synth.sy
6.3 OpenGL
6.3.1 Was ist OpenGL?
OpenGL ist eine Softwareschnittstelle zur Grafikhardware, die ursprünglich von SGI konzipiert wurde. Obwohl OpenGL auch für 2D-Grafik verwendet werden kann, gilt es besonders im Bereich der 3D-Grafik als einer der wichtigstens Standards.
6.3.2 Hat BeOS Hardwareunterstützung für OpenGL?
In BeOS R4.5 gab es experimentelle 3D-Hardwareunterstützung auf der Basis von Glide2/3 (3Dfx Voodoo). Aufgrund veränderter Schnittstellen funktioniert diese Lösung allerdings nicht mehr unter BeOS R5.
Für BeOS R6 wurde eine komplett neue OpenGL-Implementierung in angriff genommen, die sogar sehr effizient gewesen sein soll, aber nur mit einigen Chipsätzen funktionierte (u.a. weil NVIDIA nicht kooperationsbereit war) und leider nie richtig fertiggestellt wurde.
D.h. augenblicklich gibt es unter BeOS leider nur eine Software-Implementierung für OpenGL.
7 Sonstige Quellen
7.1 Neuigkeiten und Tips
7.2 Web-Foren
7.2.1 Deutschsprachige Web-Foren
7.2.2 Englischsprachige Web-Foren
7.3 Usenet-Newsgroups
7.3.1 Deutschsprachige Newsgroups
7.3.2 Englischsprachige Newsgroups
7.4 Links
7.5 Literatur
7.5.1 Zeitschriften
Das von Bernd Korz herausgegebene InsideBeOS ist weltweit das einzige gedruckte Magazin, das sich ausschließlich mit BeOS beschäftigt, aber leider vor einiger Zeit eingestellt wurde.
Als PDF gibt es das BeOS-Fanmagazin Technoids.
7.5.2 Deutschsprachige Bücher
Marco Schmoecker:
Das Einsteigerseminar BeOS 5
bhv, 2000
Das Einsteigerseminar ist eine sehr gelungene Einführung in BeOS mit
Hintergrundinformationen, Installation, Konfiguration, Bedienung und sogar einem
kurzen Abschnitt über Programmierung. Auch wenn sich ein paar kleine Fehler
eingeschlichen haben, ist das Buch vor allem für Einsteiger, die nur ein
englisches Handbuch haben, und Benutzer der Personal Edition sehr empfehlenswert.
Das Buch ist inzwischen leider vergriffen.
7.5.3 Englischsprachige Bücher
7.5.3.1 BeOS-Allgemein
Scot Hacker:
The BeOS Bible
Peachpit Press, 1999
Auch wenn die BeOS Bible nur BeOS R4 beschreibt und einige der erwähten
Software nicht mehr aktuell ist, so bleibt die Bible immer noch das
Buch für jeden BeOS-Interessierten, da es von Insider-Informationen, Tips und
Tricks nur so wimmelt.
7.5.3.2 BeOS Programmierung
The Be Development Team:
Be Developer's Guide
O'Reilly, 1997
The Be Development Team:
Be Advanced Topics
O'Reilly, 1998
Die beiden Bücher des Be Development Teams bilden den Leitfaden für die Programmierung
unter BeOS. Da sie aber nicht zur Einführung sondern nur als Nachschlagewerke
zu gebrauchen und außerdem restlos veraltet sind, ist es ratsamer sich das
aktuelle BeBook
im HTML-Format herunterzuladen und ein Tool wie z.B.
BeHappy [BeZip]
zur schnellen Navigation einzusetzen.
Dan Parks Sydow:
Programming the Be Operating System
O'Reilly, 1999
(Da es nicht mehr nachgedruckt wird, als PDF verfügbar.)
Martin C. Brown:
BeOS: Porting Unix Applications
Morgan Kaufmann Publishers, 1998
7.5.3.3 Sonstiges
Dominic Giampaolo:
Practical File System Design with the Be File System
Morgan Kaufmann Publishers, 1999
(Auch als PDF zum Herunterladen.)
Scot Hacker:
MP3: The Definitive Guide
O'Reilly, 2000
Credits
Diese FAQ basiert natürlich nicht nur auf meinem eigenen Know-How und wäre ohne folgende BeOS-Experten ziemlich "mager":
Speziellen Dank an:
- Joachim Seemer für das Logo und Hilfestellungen
- [Be]rnd "InsideBeOS" Korz
- Sebastian "Basti" Edelmann
- Torsten Liebig für den Hintergrund und die Konvertierung der Symbole
- Gregor Rosenauer für The Dark Site
- Alle BeNutzer, die mich auf de.comp.os.be ertragen ;-)